RECENT WORKS MY BARRIO
Video, 19:14 min. (Installation Version 17:57 min. loop), DV PAL, Stereo, 2005
INFORMATION

The video is the first in a series of videos about changes in urban culture and was filmed in the former eastern part of Berlin during the summer of 2004. Privatising public spaces is undermining the social structure of cities. The function of the architecture shown in “My Barrio” is to represent economic rather than social interests. Only a single man is walking through these artificial fake-public spaces, where he appears like a foreign body, conveying the frightening size of the project and the anti-humanistic concept inherent in this architecture. Through sound design, Christian Obermaier foregrounds the lost quality of the figure in places, sometimes stressing and caricaturing the architectonic spatial structure.

"Niklas Goldbach nutzt in seinen Filmen 'My Barrio' und 'Gan Eden' den Set-Charakter moderner architektonischer Ensembles. Vereinzelte junge Männer durchschreiten sie beherzten Schrittes wie Models – scheinbar ziellos und doch vom Gestus der Zielstrebigkeit beseelt. Gelegentlich gehen sie auch mit ihren Spiegelbildern spazieren, und manchmal treffen sie auf gleichgekleidete Gegenüber, die sie, wie es scheint, zwangsläufig lieben müssen. Moderne Architektur inszeniert sich gern als Bühne, auf der sie nur noch ausdefinierte Blicke zulassen möchte. Und als Menschen stellt sie sich Schauspieler vor, die uns Wohnen und Leben vorspielen. Mit Bäumen hat sie das schon geschafft. Menschen, denen man auch die Wurzeln gekappt hat, bleibt demgegenüber immer noch das Medium einer subversiven Affirmation. Alle Räume werden immer wieder neu zurechtgebogen – für ein eingebildetes und für ein reales Leben. Niklas Goldbach betreibt dieses Spiel in äußerster Konsequenz.
Seine Kamera- und Schnittarbeit erzeugt jene Doppeldeutigkeit der Realität, die Foucault in seinen „Anderen Räumen“ beschworen hat. Seine Bühnen sind der verlassene Pavillion einer Weltausstellung und die Beton- und Granitfl ächen, Säulengänge, Glaswände, Treppenanlagen, Wasserbecken und Rasenquader eines in eine städtische Öde gesetzten Regierungsviertels. Seine Protagonisten markieren darin ihre vorübergehenden Terrains wie die ersten und letzten Bewohner einer durchgestalteten Welt, die nur noch mit einer inneren Mission zu ertragen ist. Das Leben lebt zwar nicht, aber es bricht sich bahn
."
Heinz Emigholz, 2007

With: Elmar Vestner
Camera, Editing, Postproduction: Niklas Goldbach
Set Assistants: Sebastian Bodirsky, Javier Benitez
Foley Artist: Martin Langenbach
Sound Design: Christian Obermaier
Sound Mix: Christian Obermaier,
Jochen Jezussek at Poleposition D.C.