RECENT WORKS | FORM AND CONTROL: THE FOUNDRY | |||||||
Video, 7:02 min, 4K Video, Stereo, 2017 The Foundry (2017) is a video about the concept of memory in the digital age: the work was filmed on laction at “GlobalFoundries Inc.”in Dresden, one of the largest computer-chip manufacturers in the world. The text consists of quotes from 'Marvin, the Paranoid Android', a fictional artificial intelligence suffering from long term memory, invented by Douglas Adams for his series 'Per Hitchhiker Through The Galaxy' in 1978. It is presented with “Spritz-Technology” (spritzinc.com), a highly efficient reading technology for online texts. Text: Niklas Goldbach
The Foundry (Die Gießerei) ist der dritte Teil von Niklas Goldbachs offener Video-Serie Form and Control. Das Video wurde auf dem Firmengelände von GlobalFoundries in Dresden gedreht, einer der größten Computerchipproduzenten der Welt. Es zeigt die Chip-Fabrik im sogenannten 'Silicon Saxony' von außen – die Architektur wird mit der Kamera umrundet, wie bei allen Videos dieser Serie. Die Textebene besteht aus Zitaten von Marvin, dem depressiven Roboter aus Douglas Adams’ Per Anhalter durch die Galaxis (1978) — er ist unter anderem deswegen depressiv, weil er alle Erinnerungen speichern muss und nichts vergessen kann. Es geht in Niklas Goldbachs Video um Künstliche Intelligenz und die Unvergänglichkeit digitaler Information. Die 'spritz'-Lese-Technik, die Niklas Goldbach in seinem Video einsetzt, ist eine angeblich super-effiziente, allerdings auch höchst unsinnliche Art zu lesen, bei der Inhalt in den Kopf des Lesers 'gestreamt' wird (http://spritzinc.com). Inke Arns, Hartware MedienKunstVerein HMKV, Dortmund The Foundry is the third part of Niklas Goldbach’s open video series Form and Control. The video was recorded on the grounds of GlobalFoundries in Dresden, one of the world’s largest computer chip producers. It shows external views of the chip factory located in the so-called 'Silicon Saxony' – the camera is circling around the building as in all the videos in this series. On the textual level we encounter quotations from Marvin, the depressive robot from Douglas Adams’ The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy (1978) — he is depressive because he hast o store all memories and is not allowed to forget anything. Niklas Goldbach’s video is addressing Artificial Intelligence and the ‚immortality’ of digital information. The so-called 'spritz' reading technology used by Niklas Goldbach is a supposedly super-efficient but also highly non-sensual way of reading where the content is 'streamed' into the reader’s head (http://spritzinc.com).
[…] Wie gesagt, weit und breit nichts zu sehen von einer romantischen Vorstellung. Doch wo soll sie auch zu Hause sein heutzutage? Jedenfalls nicht in Goldbachs Arbeiten. Seine Videotrilogie atmet Endzeit, jegliche menschliche Aktivität im Film wird in der Postproduktion entfernt – wie in Boulevard de l’Europe, dessen Aufnahmen rund um die Absperrungen auf der französischen Seite des Euro-tunnels entstanden. Dort, wo auch zahlreiche Flüchtlinge ihr schwankendes Glück gen Großbritannien wagten. Doch die muss sich der Betrachter dazu denken. Goldbach zeigt lediglich die aufgerüstete, abweisende Sicherheitsarchitektur. Und alles, was sich bewegt, tut das nur wegen des Windes: das kräuselnde Meer, dürres Gestrüpp, rotierende Windräder. Ähnlich und doch anders ist Goldbachs Ausflug an die amerikanische Küste nach Atlantic City. In dem Spielerparadies sollte ein neuer Riesenkomplex aus Hotel und Casino entstehen: Revel. Dafür musste die kleinteilige Bebauung in Ufernähe weichen. Aber der Gigant mit Glasfassade, in den fast 2,5 Milliarden Dollar geflossen waren, steht leer. Eine Investruine. Vor dem sarkastisch wirkenden postkartenblauen Himmel kreischen nur die Möwen, sonst herrscht Ruhe. Nutzlos alles, wie der abgesperrte Eingangsbereich. Security patrouilliert dennoch im dunklen SUV. Selbst die Leere muss bewacht sein. Und schließlich umrundet Goldbach auch die Dresdner Chipfabrik. So stellt er dem Foto-porträt aus dem Inneren die Aufnahmen von außen gegenüber. Dabei hinterfragt er die Funktion des Ganzen wie auch des Einzelnen in diesem Gefüge. und greift dafür auf einen ungewöhnlichen Stichwortgeber zurück: Marvin, den depressiven Roboter aus Douglas Adams’ „Per Anhalter durch die Galaxis“. Dessen legendär gewordene Aussagen wie „Soll ich mich in eine Ecke setzen und vor mich hinrosten, oder soll ich gleich hier auseinanderfallen?“bringt Goldbach virtuell ins Bild (auf Englisch). Und wirft damit plötzlich doch einen sehr romantischen Gedankengang ein: den des Vergänglichen […]. Auszug aus: Torsten Klaus, "Keine Romantik, bitte", Dresdner Neueste Nachrichten, 14 November 2017 VIDEO EXCERPT EXHIBITION VIEWS
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