RECENT WORKS | FORM AND CONTROL: LIVE AT REVEL | ||||||||
Video, 8:01 min, 4K Video, Stereo, 2016 'Revel Atlantic City' was a resort, hotel and casino in Atlantic City, New Jersey, United States. Revel is the northernmost casino on the Atlantic City Boardwalk, located on 20 acres off land. The construction of the resort cost $2.4 billion. Revel opened on April 2, 2012 and closed on September 2, 2014 after declaring bankruptcy for the second time. Live at Revel is the second video in the series Form and Control, which focuses on late-capitalistic culture and it's space dominating architectural structures: the selected places are oscillating between societal progress and economic profit. Text:Niklas Goldbach
[…].Der hochmoderne Gebäudekomplex des Revel wurde 2012 in Atlantic City als höchstes Gebäude der Stadt und zweithöchstes Casino der Vereinigten Staaten eröffnet. Die Glücksspiel-Gesetzgebung in New Jersey zählt zu den liberalsten in den USA. Dennoch scheiterte das Milliardenprojekt bereits zwei Jahre nach seiner fulminanten Eröffnung. Live at Revel zeigt das Gebäude von außen: trotz Glasvorhangfassade eine spiegelglatte, abweisende kapitalistische Festung. Subtile Zeichen lassen den möglichen Verfall des Investoren-Traums erahnen […].. […].The ultra-modern Revel complex opened in Atlantic City in 2012 as the tallest building in town and the second highest casino in the United States. Gambling laws in New Jersey are among the most liberal in the country. And yet within two years of its grandiose opening this project costing billions was bankrupt. Live at Revel shows the building from the outside: the glass curtain façade is just the glib cover for a forbidding fortress of capitalism. Subtle clues indicate the potential decay of this investor’s dream […].
[…] Wie gesagt, weit und breit nichts zu sehen von einer romantischen Vorstellung. Doch wo soll sie auch zu Hause sein heutzutage? Jedenfalls nicht in Goldbachs Arbeiten. Seine Videotrilogie atmet Endzeit, jegliche menschliche Aktivität im Film wird in der Postproduktion entfernt – wie in Boulevard de l’Europe, dessen Aufnahmen rund um die Absperrungen auf der französischen Seite des Euro-tunnels entstanden. Dort, wo auch zahlreiche Flüchtlinge ihr schwankendes Glück gen Großbritannien wagten. Doch die muss sich der Betrachter dazu denken. Goldbach zeigt lediglich die aufgerüstete, abweisende Sicherheitsarchitektur. Und alles, was sich bewegt, tut das nur wegen des Windes: das kräuselnde Meer, dürres Gestrüpp, rotierende Windräder. Ähnlich und doch anders ist Goldbachs Ausflug an die amerikanische Küste nach Atlantic City. In dem Spielerparadies sollte ein neuer Riesenkomplex aus Hotel und Casino entstehen: Revel. Dafür musste die kleinteilige Bebauung in Ufernähe weichen. Aber der Gigant mit Glasfassade, in den fast 2,5 Milliarden Dollar geflossen waren, steht leer. Eine Investruine. Vor dem sarkastisch wirkenden postkartenblauen Himmel kreischen nur die Möwen, sonst herrscht Ruhe. Nutzlos alles, wie der abgesperrte Eingangsbereich. Security patrouilliert dennoch im dunklen SUV. Selbst die Leere muss bewacht sein. Und schließlich umrundet Goldbach auch die Dresdner Chipfabrik. So stellt er dem Foto-porträt aus dem Inneren die Aufnahmen von außen gegenüber. Dabei hinterfragt er die Funktion des Ganzen wie auch des Einzelnen in diesem Gefüge. und greift dafür auf einen ungewöhnlichen Stichwortgeber zurück: Marvin, den depressiven Roboter aus Douglas Adams’ „Per Anhalter durch die Galaxis“. Dessen legendär gewordene Aussagen wie „Soll ich mich in eine Ecke setzen und vor mich hinrosten, oder soll ich gleich hier auseinanderfallen?“bringt Goldbach virtuell ins Bild (auf Englisch). Und wirft damit plötzlich doch einen sehr romantischen Gedankengang ein: den des Vergänglichen […]. Auszug aus: Torsten Klaus, "Keine Romantik, bitte", Dresdner Neueste Nachrichten, 14 November 2017 VIDEO EXCERPT EXHIBITION VIEWS Exhibition view:
Exhibition views: Exhibition view (with "Form and Control: Boulevard de L'Europe") Exhibition view:
VIDEO STILLS |
|||||||||